Wer den deutschen Buchmarkt ein wenig kennt, weiß: Die literarisch spannendsten Titel und die gestalterisch schönsten Bücher kommen längst nicht mehr aus den großen Verlagen. Während deren Programme inzwischen weitgehend austauschbar sind und kaum noch ein ästhetisches Profil erkennen lassen, machen die Independents – allen Untergangsprognosen zum Trotz – das, was sie am besten können: Bücher, die sich einer Notwendigkeit verdanken, nicht einer Zielgruppenanalyse. Bücher, die ihre Leser nicht für dumm verkaufen. Bücher, für die andere entweder zu feige oder zu träge sind. Wenn nicht gar beides.
Mit dem Independents’ Day bietet sich dem Dresdner Publikum zum Festival „Literatur Jetzt!“ die Möglichkeit, die unabhängige Verlagsszene in ihrer ganzen Heterogenität zu entdecken. Ab 16 Uhr präsentieren sich die beteiligten und eine Reihe von weiteren Verlagen mit Bücherständen. Bei einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Warum so verlegen“ ab 18 Uhr sprechen die Dresdner Verleger Leif Greinus (Voland & Quist) und Helge Pfannenschmidt (edition AZUR) mit einigen Protagonisten der Szene: Jörg Sundermeier vom Berliner Verbrecher Verlag, Axel von Ernst vom Düsseldorfer Lilienfeld-Verlag, Ingo Rüdiger vom Ventil Verlag in Mainz und Selma Wels vom Berliner binooki Verlag. Was treibt die Büchermacher an? Was heißt es eigentlich genau, heute »unabhängig« Bücher zu machen? Wo verläuft die Grenze zwischen Begeisterung und Selbstausbeutung?
Ab 20 Uhr lesen Autoren der Independents Lyrik und Prosa aus aktuellen Veröffentlichungen: Jan Off (Hamburg; Ventil-Verlag), Felicia Zeller (Berlin; Lilienfeld), Norbert Lange (Berlin; luxbooks) und Nancy Hünger (Erfurt; edition AZUR).
An den Turntables: Uljana Rogoshina
Independents’ Day – Die Nacht der Unabhängigen Verlage | 20. Oktober | Samstag | ab 16 Uhr Messe & Café. 18 Uhr Podiumsdiskussion der Unabhängigen Verleger. 20:00 Uhr Frisch & Neu: Lesungen der Autoren (Jan Off, Felicia Zeller, Norbert Lange, Nancy Hünger) | geh8 – Kunstraum und Ateliers | AK 5 Euro – bis 19 Uhr Eintritt frei!