Die deutschen katholischen Bischöfe haben auf ihrem letzten Treffen beschlossen, sich vom Medienkonzern Weltbild baldmöglichst trennen zu wollen. Grund für diese eilige Scheidung? Der Papst und die Gossenpresse hatten jüngst entdeckt, dass Weltbild Umsatz auch mit „erotischer und pornographischer“ Literatur gemacht habe, die den ideellen Zielen der katholischen Kirche widerspreche. Hut ab vor dieser mutigen Entscheidung gegen die Erotik, die gerade den alleinstehenden älteren Junggesellen der Bischofskonferenz nicht leicht gefallen sein dürfte. Ein Handelsimperium von über anderthalb Milliarden Euro wird also demnächst den Besitzer wechseln – ein weiterer Schritt hin zu der vom Papst jüngst noch einmal geforderten Entweltlichung der Kirche. Verschenkt wird Weltbild aber doch wohl nicht, denn der Verkaufserlös wird anderswo sicher für einen guten Zweck benötigt. Nicht zuletzt für die nachträgliche Vergütung von rechtlich problematischer innerkirchlicher Erotik.