Wer nach einem besinnlichen Film für einen ruhigen Winterabend sucht, dem sei hier der Streifen Louise Hires A Contract Killer empfohlen, den ich mir selbst vor einer Weile aus der Videothek meines Vertrauens holte. Der französische Film (Regie und Buch: Gustave Kervern und Benoit Delepine) ist der beste künstlerische Kommentar zur (Rainer Brüderle sei Dank nun überstandenen) Krise, den ich kenne. Der simple Plot: Als die Arbeiterinnen einer französischen Fabrik entlassen werden, schlägt eine von ihnen vor, die spärlichen Abfindungen zusammenzulegen, um mit dem Geld einen Profikiller anzuheuern, der den ehemaligen Chef umlegen soll. Was nach Klamotte klingt, wird durch eine kosmisch abstruse Inszenierung zur wahnwitzigen Grosteske. Der vermeintliche Auftragsmörder ist eine ahnungslose Niete, die kein Blut sehn kann. Hilfe holt sich das absonderliche Duo darum bei wüsten Verschwörungstheoretikern und lebensmüden Moribunden. Der Film gerät deswegen so überzeugend, weil er nicht nur die Besitzenden und Mächtigen karikiert, sondern auch die geistigen und körperlichen Deformationen derer zeigt, die zu den Verlierern der Gesellschaft gehören. Und das herrlich konsequent blutige Finale verweigert das glückliche Ende trotz aller Sympathie für die Außenseiter, weil die Illusion, es ließe sich ein Verantwortlicher für ein globales Geschehen dingfest machen, sofort widerlegt wird. Anschauen! Los!