Ich hatte nicht gewusst, dass es eine Sektion der Piratenpartei in Dresden gibt, bis mir eben unaufgefordert folgende Pressemitteilung in den elektronischen Postkasten flatterte:
Die Piratenpartei Dresden kritisiert die Pläne der Schlösser- und Gärtenverwaltung des Freistaates scharf,
Sie kritisiert nicht nur, sondern tut dies auch noch scharf. Den Verantwortlichen wird die Muffe sausen.
ab April Eintritt für den Schlosspark Pillnitz zu erheben. Die dem Freistaat zugehörigen Parkanlagen sind staatliche Kultureinrichtungen und damit Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Ob’s auch eine Nummer kleiner ginge? Als Daseinsvorsorge dienen Parks doch wohl nur den Eichhörnchen.
„Die Piraten lehnen es ab, dass öffentliche Aufgaben immer häufiger privat abgewälzt werden.“
„Privat abwälzen“ – wieder ein schönes neues Synonym für das Liebesspiel.
so der Kreisvorsitzende Alexander Brateanu. In Analogie zu einem fahrscheinlosen ÖPNV fordern sie „fahrscheinlose Parkspaziergänge“.
In Analogie zu etwas, das es noch nicht gibt, fordern die Piraten, etwas nicht einzuführen, das es auch noch nicht gibt. Man muss gleich um zwei Ecken denken.
Anstatt zusätzliche Kosten für Kassenhäuschen aufzuwenden,
Kann man Kosten aufwenden?
sollte man neue Wege prüfen, den Finanzierungsbedarf gemeinschaftlich zu lösen.
Oder einen Bedarf lösen? Ich glaube nicht.
„Die Eintrittsgebühr für Pillnitz wäre ein Dammbruch.“, mahnt Brateanu weiter,
Nein, ich bin mir sicher, dass eine Gebühr kein Dammbruch ist.
„Sobald es einen Eintrittspreis gibt, kommen auch Preissteigerungen. Sobald der erste Park betroffen ist, folgt der nächste. Für Staat und Stadt ist dies ein bequemer Weg, sich aus der Verantwortung zu stehlen.“ Die Piratenpartei Dresden fordert daher die unverzügliche Rücknahme der Kostenpflicht für den Schlosspark Pillnitz.
Warum klammert sich eine junge Partei, die doch eigentlich alles anders machen möchte, gleich zu Beginn so verkrampft an die ekelhafte Phraseologie der gängigen Politik?