In der letzten Zeit habe ich öfter darüber nachgedacht, wieso gerade im deutschsprachigen Raum mancherorts der etablierte Kulturbetrieb jener „leichten“ Muse, die doch so schwer zum Singen zu bewegen ist, immer noch herzlich wenig Interesse entgegen bringt. Dass gerade die witzige Literatur ernst zu nehmen ist, scheint die dialektischen Fähigkeiten vieler Funktionäre zu übersteigen.
Es berührte mich daher, als ich gerade las, wie der große Satiriker Kurt Tucholsky sich schon mit denselben Rechtfertigungszwängen herumschlug. Daraus nun ein besonders schöner Satz, dem ich mich nur voll und ganz anschließen kann:
„Ich habe nie geglaubt, daß so viel Arbeit dahinter steckt, um zu erreichen, daß Leute abends zwei Stunden lachen, ohne daß sie und die Autoren sich hinterher zu schämen haben.“