Zu meiner Dokumentation Eine Alternative für Sachsen erreicht mich Post von den Alternativen selbst:
Dr. Hans Thomas Tillschneider: Schmähschriften sind ein riskantes Genre. Leicht sagen sie sehr viel mehr Nachteiliges über ihren Autor als über den, der getroffen werden soll. Diese unfreiwilligen Selbstbespiegelungen, diesen peinlichen Bumerangeffekt zu vermeiden gelingt nur echten Meistern. Michael Bittner gehört nicht dazu. Das zumindest hat er mit seinem neusten Text über unser Programm effektvoll unter Beweis gestellt. Wir erfahren dort, dass Bittner Kinderreichtum für eine „persönliche Macke“ hält (!), Feminismus und Genderideologie nicht auseinander halten kann und es für ihn der Gipfel der Komik ist, dass Pflanzen Kohlendioxid zum Wachsen brauchen. Ansonsten lässt er die Hosen an. Gott sei’s gedankt! Wenigstens hat er erkannt und stimmt uns darin zu, dass nationale Identität die Voraussetzung der Demokratie ist. Und damit ist alles gesagt.
PS (von Dr. Thomas Hartung): M. Bittner entpuppt sich als dumpfer Kleingeist, der alles, was über seinen konkreten Horizont hinausweist, weder wahrnehmen will noch verarbeiten kann. Wer nicht erkennt, dass bspw. der antithetische Präambel-Abschnitt zu Waschanlagen und Lehrern darauf zielt, die FDP-Politik als Scheinpolitik mit falschen Prioritäten zu entlarven, ist entweder selbst FDP-Mitglied/ Sympathisant oder in Molwanien zur Schule gegangen – über den Ort des Germanistikstudiums will ich gleich gar nicht mutmaßen.
Ach, schade: Die zwei Doktoren wollten Rache ist Blutwurst spielen, aber heraus kam nur beleidigte Leberwurst. Da will einer den Spieß herumdrehen, schneidet sich aber leider wieder ins eigene Fleisch, weil er es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Das nennt man Bumerangeffekt! Jeder Unbefangene kann deutlich lesen, dass ich nicht Kinderreichtum, sondern Bevölkerungspolitik für eine Macke halte. Jeder geistig nicht völlig Verbohrte weiß, dass Gender Studies keine Genderideologie sind, sondern ein Studienfach. Akademische Disziplinen aber schließen zu wollen, die einem nicht passen, da ist die AfD ganz auf der Linie der SED. Ein Ruhmesblatt für den Akademiker Dr. Tillschneider! Dass er Ironie weder versteht noch zu gebrauchen weiß, sei ihm gegönnt. Na, und Dr. Hartung, seien Sie mal bitte nicht so streng! Ich bedaure, dass ich über Ihre Provinzquerelen mit der FDP nicht genau informiert bin. Aber Sie schreiben doch selbst über Blogs: “Recherche darf in gewissem Maße substituiert werden durch Subjektivität.”
Hm, irgendwie war mir der frühere Dr. Hartung sympathischer, als er sich noch nicht so politisch gebärdete.
Ein »Studienfach« kann durchaus »Ideologie« sein, wie wir (auch) aus der DDR-Zeit wissen (ML-Pflicht für alle Hochschulstudenten).
Und seit es staatlich zugelassene Studiengänge für Astrologie und Homöopathie gibt, ist auch klar: Nicht jedes Studium hat eine Wissenschaft zum Gegenstand.
Ein Studienfach kann Ideologie sein, keine Frage. (Ob daraus folgt, dass man diese Ideologie nicht argumentativ bekämpfen, sondern das Studienfach abschaffen sollte, wäre eine andere Frage.)
Aber Gender Studies pauschal als Ideologie zu bezeichnen, scheint mir absurd. Das Fach widmet sich der Erforschung der Geschichte der Geschlechterbeziehungen, der ästhetischen Repräsentation und kulturellen Konstruktion von Geschlechterrollen. Keineswegs alle Vertreter des Fachs sind, nebenbei bemerkt, Vertreter eines radikalen Konstruktivismus, der jede materielle Basis der Geschlechterdifferenz leugnet.