Immer wieder stelle ich die Behauptung in den Raum, Dresden sei aus literarischer Sicht ein verschnarchtes Nest. Als Gegenbeispiel führe ich dann meist Leipzig ins Feld, wo – meinem subjektiven Eindruck nach – eher der Bär steppt. Was auch nicht wundern sollte, schließlich gibt’s da das Deutsche Literaturinstitut und die Buchmesse mit dem zugehörigen Festival „Leipzig liest“. Um mein Vorurteil empirisch zu verifizieren, wählte ich den Weg einer quantifizierenden Analyse, will sagen einer statistischen Auswertung von Stadtmagazinen beider Städte. Und einen Sieger muss ich schon vorab verkünden. Ein Stadtmagazin wie den Leipziger kreuzer sucht man in Dresden leider vergebens – gleichermaßen, was den Umfang wie die Vielfalt des Inhalts betrifft. Nun aber zum Endstand meiner Auszählung literarischer Veranstaltungen im Oktober:
Dresden: 57 – Leipzig: 97
Natürlich müsste man hier eigentlich einen Zwölf-Monate-Vergleich zu Grunde legen, um den Zufall als verzerrenden Faktor auszuschalten. Aber es dürfte sich nichts groß ändern, eher im Gegenteil, denn der Buchmessen-Monat würde ordentlich zu Buche schlagen. Aber Vorsicht, Leipzig, wir arbeiten dran!
Schreibe einen Kommentar