Unter dieser Überschrift hat Michael O. R. Kröher vom Manager Magazin über den Wissensstandort Dresden einen umfangreichen Artikel auf Spiegel Online veröffentlicht. Bevor der Autor den Stand und die rosigen Aussichten Dresdens im wissenschaftlichen Umfeld darlegt, folgt ein hoch poetischer Einstieg über die rostigen Elendsquartiere der Stadt:
Gleich hinter dem Innenstadtring beginnt die unendliche Einöde trister Plattenbausiedlungen, zu denen holprige, mit Schlaglöchern übersäte Straßen führen, deren Asphaltbelag nur hie und da notdürftig mit Kopfsteinpflaster geflickt ist. Im Winter verströmen die Quecksilberdampflampen in den hohen Straßenlaternen auch tagsüber ein orangegelbes Licht, das den Passanten auf den zerbröckelnden Bürgersteigen eine kränkliche Gesichtsfarbe verleiht. [Michael O. R. Kröher]
Nun ja, es gibt sicher viel zu kritisieren und die leicht ironische Benennung dieser Blogkategorie deutet auf ein nicht spannungsfreies Verhältnis unsererseits zu Dresden hin, aber das geht nu wirklich zu weit. Allerdings schön zu lesen im sonst so nüchternen und faktenreichen Artikel. Auch die benannte Ausländerfeindlichkeit und der Rassismus unter dem Stichpunkt Schwächen operiert nicht ganz auf der Höhe von statistischen Lesarten. Die Ausländerfeindlichkeit und rechtsextremistische Gewalttaten vom gesamte Bundesland Sachsen auf Dresden 1 zu 1 zu übertragen, ist nicht sauber und auch nicht gerechtfertigt.
ja, sprachlich sehr schön,impressionismus von seiner besten seite und tröstlich vor allen, daß das kränkliche im gesicht nicht von innen, sondern vom orangegelben licht kommt, danke spiegel!
ich fühle mich von herrn kröher persönlich angesprochen und beleidigt. ich habe 7 jahre meines lebens in eben diesen plattenbauten außerhalb des innenstadtrings zugebracht. ich werde herrn kröher anzeigen und hohe summen der wiedergutmachung fordern, wie das in deutschland zum glück noch üblich ist.
okay, dresden als no-go-area zu bezeichnen ist natürlich übertrieben. aber, mein gott, es ist der spiegel. was erwartet ihr denn…
allerdings habe ich manchmal schon den verdacht, dass meine nachbarn überhaupt nicht wissen, wie sie „normal“ mit fremdartigen kulturen umgehen sollen. denn solange die ausländerquote im osten derart niedrig ist, gucken die meisten in der bimmel doch wirklich wie im zoo, wenn mal ein schwarz-afrikaner mitfährt. von frauen mit kopftuch brauchen wir gar nicht erst anfangen.
dass man als ausländer da ein komisches gefühl bekommen muss, ist doch klar. und wenn das ein medium mal anspricht ist das mehr als okay.
und von den straßenverhältnissen können meine stoßdämpfer auch ein klagelied singen…