Ja…dann ist Slam!

Trotz des anhaltenden guten Wetters und des Dynamo-Auswärtsspiels am nächsten Tag bei Union „Eisern“ Berlin fanden sich wieder etliche, um nicht zu sagen Hunderte ein, um dem kurzweiligen Genuss der Live-Literatur eines Slams zu frönen. Michael Bittner moderierte diesmal an der Seite von Christian Meyer aus Leipzig, welcher für den urlaubenden Spätshop-Philosophen Seyffe eingesprungen war, und beide machten ihre Sache ausgezeichnet bis sehr ausgezeichnet. Trotz der Absage von Falk Dietrich aus Berlin (aus Krankheitsgründen – also das ist kein Ort, dies nur nebenbei. Sollte euch Jemand begegnen, der da sagt: Ich komme nicht aus Krankheitsgründen, dann beschreibt er seinen Zustand, nicht seinen Wohnort. Sollte er sagen: Ich komme nicht aus Krankheitsgründen, aber wohne in Krankheitsgründen, wäre das etwas ganz Anderes) gab es wiederum zehn Delinquenten, welche sich dem, muss man wirklich sagen, äußerst netten, lieben, trotzdem auch kritischen Publikum, das nicht über den letzten Müll lachte, stellen mussten. Schachtelsätze waren allerdings nicht so beliebt.

Trotzdem alle Dresdner Poeten einen bleibenden Eindruck hinterließen, mussten sie doch mit vor Trauer gekrümmtem Rücken und gleichzeitig vor Stolz geschwollener Brust den 4 Gästen den Weg ins Finale überlassen. Marc-Uwe gewann dieses mit all der Routine eines Slam Champ 2006, der vermutlich doppelt so viele Auftritte seit dem ersten Januar hingelegt hat, wie dieser Zeitraum Tage beinhaltet. Wehwalt Koslowsky, Nadja Schlüter und zuletzt Julius Fischer konnten da nur hinterher hinken. Aber auch ein zweiter Platz ist ein guter Platz. Danach wurde noch ein wenig gegessen, ich empfahl Marc-Uwe die Sigara Börek im Ararat, welche er mit sichtlichem Genuss und trotz der viel zu dünnen Soße äh…aß. Es war ein herrlicher Abend und ich hoffe auf eine baldige Wiederholung. Dresden ist mittlerweile nicht nur wegen des Neumarktes oder des Kongresszentrums eine Reise wert, sondern verfügt über ein Literaturleben, was sich zeigen lassen kann. Möge es die Mauern dieser Welt wie Efeu zuranken. Ein Lob den Veranstaltern, den Zuschauern, dem Bier und natürlich den Poeten (Respect the Poets – Slam ist mein Leben!).

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1 Kommentar

  1. Der dicke Junge aus der Zone (Eigenzitat) spricht von sich in der dritten Person. Das muss ein wahrer Künstler sein. Ich warte immer noch auf die Webcam, die Dich von oben zeigt, Julius.

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