Eine Ausstellung unter dem Titel „Dresden plakativ!“ kann man noch bis zum 3. Oktober im Stadtmuseum am Pirnaischen Platz besuchen – und sollte dies bei ausreichender Muße meiner Meinung nach auch tun. Die sehenswerte Schau zeigt Plakate aus der Zeit vom Kaiserreich bis zum Jahr 1990. Einbezogen sind sowohl Reklame als auch politisches Plakat. Drollige kulturhistorische Relikte („Der Bär auf dem Pferde!“ im Zirkus Sarrasani) erlauben einen nostalgischen Blick zurück. Material aus dem Meinungsschlachten der Weimarer Republik wie Propagandaplakate aus zwei Weltkriegen bieten Anschauungsmaterial für politisch Interessierte. Erstaunlich zum Beispiel folgender Slogan: „Dresden ruft: Nie wieder Ami-Bomben auf unsere Städte!“ Er stammt nicht, wie man denken könnte, von der NPD, sondern aus Zeiten der Sozialistischen Einheitspartei. Den Abschluss bilden selbstgemachte Amateur-Plakate und Spruchbänder aus der Zeit der Revolution von 1989/90. Der Besuch lohnt sich in jedem Fall – ganz besonders übrigens vielleicht für Grafiker, die sich hier bestimmt die eine oder andere gestalterische Idee ausleihen könnten.
„Dresden plakativ!“ | Stadtmuseum (Wilsdruffer Straße 2) | Di bis So 10-18 Uhr Fr 10-19 Uhr | Eintritt 4 Euro / erm. 3 Euro