Kulturtipp: Krautwaldfabrik

Meiner ehemaligen Heimat Pieschen wird ja schon seit zwei Jahrzehnten vergeblich eine große Zukunft als Szeneviertel prophezeit. Doch obwohl schon eine ganze Menge Studenten, Künstler und sonstige Frontkämpfer der Gentrifizierung ins sanierte Arbeiterviertel gezogen sind, bleibt der ganz große Durchbruch bisher aus. Annehmbare Lokale beispielsweise sucht man immer noch fast vergebens. Aber immerhin ist in den letzten Jahren gerade auf dem Gebiet der Kunst doch einiges passiert. Der Kunstraum Geh8 beispielsweise hat sich ja inzwischen schon fest etabliert. Nun kommt mit der Krautwaldfabrik ein weiterer, leider wohl nur temporärer (1.6. bis 31.10.) Ort für Ausstellungen hinzu. Die Initiative Metropole Pieschen hat die Zwischennutzung einer herrlichen Halle organisiert, in der bis Herbst Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Partys stattfinden sollen. Ursprünglich als Festsaal konstruiert, dann als Fabrik für Verpackungen betrieben, strahlt das inzwischen leise verfallende Gebäude einen merkwürdig aus Prunk und Funktionalität gemischten Charme aus. Zur Zeit läuft eine Ausstellung namens „BRO.T.“. Wie immer bei Konzeptausstellungen sollte man sich um die Erklärung des Konzeptes möglichst wenig kümmern und sich lieber die Kunstwerke anschauen. Und da gibst viel Schönes zu entdecken, zum Beispiel ein sonderbares Besteckkarussell von Wouter Mijland und noch viele Zeichungen, Gemälde und Objekte von anderen Künstlern mehr.

Um Eintritt zu erhalten, wird man für 1 Euro Mitglied des Krautwald-Klubs und darf dafür sämtliche kommende Veranstaltungen besuchen. Adresse: Torgauer Straße 38. Von der Neustadt aus einfach mit Linie 13 bis Bürgerstraße oder Rathaus Pieschen.

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