Eine kleine, aber repräsentative Ausstellung des Werkes der Fotografin Evelyn Richter kann zur Zeit im Loschwitzer Leonhardi-Museum betrachtet werden, was hiermit dringlich empfohlen sei. Zu sehen gibt es natürlich einige jener Schwarzweißfotografien aus dem Alltag der DDR, mit denen die Fotografin besondere Bekanntheit erlangte. Die Bilder konterkarieren das Bau-Auf-Pathos der offiziellen Propaganda, verfallen dabei aber nicht in sentimentale Bebilderung der Tristesse, sondern zeichnen sich durch hintergründigen Witz aus. Von großem Einfühlungsvermögen zeugt eine Serie von Porträts bekannter Persönlichkeiten vornehmlich aus dem kulturellen Leben des Ostens. In einer weiteren Serie sind Bilder ausgestellt, auf denen die Fotografin neben ihrem Objekt zugleich sich selbst als Fotografierende in Szene setzt. Und im Obergeschoss kann man schließlich ihre bebilderte Leidenschaft für die Musik nachvollziehen. Evelyn Richter bezeichnet sich übrigens lieber als Dokumentaristin denn als Kunstfotografin – mit der schlagenden Begründung, der letztere Begriff erinnere sie an Kunsthonig.
Die Ausstellung läuft bis 5. April. Der Eintritt kostet ermäßigt 2 Euro. Öffnungszeiten: Di-Fr: 14-18 Uhr, Sa-So: 10-18 Uhr.