Ich möchte mich hier an dieser Stelle für die Eierschaukelei meines Blog-Kollegen Micha bedanken, ihm gleichzeitig aber auch mit einer virtuellen Zeitung über den Kopf wischen und sagen: „Du Homo, das wollte ich erzählen!!“
Nun ja, nicht so schlimm, denn er weiß ja nicht alles.
Nach meinen unerwarteten Triumphen in Regensburg (was für eine schöne Stadt, wenn man mal den Bahnhof Richtung Donau im Rücken zu haben in den Genuss kommt) und München (wo ich allmorgendlich um 6 Uhr von meinem 3 Jahre alten Cousin mit Spielwunsch geweckt wurde) und so der Frühling auch in mein Herz Einzug hielt wie ein Tross erfolgreicher Ordensritter mit güldenem Gral in der Hand.
Regensburg war euphorisch von der Stimmung her, gute 150 Besucher hielten die 14 meist guten bis sehr guten Poeten bis zum Ende aus. Das Finale wurde von Lars Ruppel, den zu sehen ich sehr glücklich war, jedes Mal sehr glücklich bin, Volker Strübing, ebenfalls an mein Herz gewachsen, und mir ausgetragen. Die Laune des Publikums verhalf allen dreien zum Gewinn einer Flasche Champagner (der wie Moscato schmeckte) und einem 50€-Büchergutschein, den wir am nächsten Tag in der kleinen feinen Buchhandlung in der Regensburger Innenstadt verprassen durften. Volker entschied sich für ein Notizbuch, Lars kaufte einen Comicband von Bernd Pfarr und die „Entdeckung des Himmels“ von Harry Mulisch, ich wollte junge deutsche Literatur (Stanisic: Wie der Soldat das Grammophon reparierte) lesen. So hatte jeder sein Büchlein zu tragen (ich das von Volker noch dazu, weil der schon früh gefahren war). Im Zug zockte ich einen Internatsschüler beim Pokern ab. Die Lusche. Hat immer alles auf eine Karte gesetzt.
In München war es noch ein bisschen voller und noch ein bisschen euphorischer als in Regensburg. Frank Klötgen hatte einen Mörderauftritt mit dem Skandinavien-Diss-Gedicht, Tobi Kunze hat gefreestylt wie noch nie, Krämer natürlich großartig und Felix Bonke von der Münchner Lesebühne Westend ist Kiez machte mir persönlich große Freude. Irgendwann müssen wir den mal einladen. Großer Kulturkritiker!!!!
Jedenfalls am Sonntag Abend wurde ich von Mitfinalist -und Sieger Sebastian Krämer eingeladen, seinem Scheinbar-Slam im Scheinbar-Varieté in Berlin am nächsten Tage die Klinke zu schütteln. Es war wiederum ein großes Aufgebot von Berliner Slammern da, einigen sehr bekannten (Ebeling, Kling) und einigen auch frisch nach Berlin gezogenen (Gaude). Und…ich gewann. Aufgrund absoluter Niedlichkeit. Diesmal alleine. Dafür habe ich drei Slams gebraucht, in mein poetisches, immer aktuelles inneres Ohr dringt der oft kolportierte („oft kolportiert“ wurde aber auch in letzter Zeit oft kolportiert) Ebay-Spruch: 3,2,1 … meins. Und so ist es. Jetzt wird schnell noch in die Ranking-Liste eingetragen und schwupps … Danke an alle, die diesen Erfolg möglich gemacht haben.