Die Wahl der Qual: Dresden sucht eine(n) neue(n) Bürgermeister(in)

Am 8. Juni ist es soweit: Die Dresdner wählen eine(n) neue(n) Oberbürgermeister(in). Und das Rennen ist so spannend und offen wie lange nicht mehr. Die Kandidatin der CDU, Helma Orosz, hat in den Umfragen einen hauchdünnen Vorsprung von nur 30% vor den Kandidaten der anderen antretenden Splitterparteien (SPD, FDP, GRÜNE, LINKE), die jeweils so um die 10% für sich verbuchen können.

Jede Stimme also kann die entscheidende sein, deswegen sollte sich der mündige Staatsbürger gewissenhaft über die Kandidaten informieren. Zumindest einen ersten Eindruck kann er sich jetzt mit Hilfe der Video-Aufzeichnung einer Diskussion aller Kandidaten verschaffen, die von der Sächsischen Zeitung und dem Dresden Fernsehen veranstaltet wurde.

Favoritin Helma Orosz (CDU) wirkt – gelinde gesagt – eher unsympathisch, kann dafür aber in Atem beraubender Zeit Sätze produzieren, die nichts als Phrasen enthalten. Peter Lames, dem seine SPD-Mitgliedschaft so peinlich ist, dass er sie vorsichtshalber auf seinen Wahlplakaten nirgends erwähnt, wirkt leicht verpeilt und auch ein wenig steif, aber er kann einige rhetorische Volltreffer landen und mit Vorschlägen im Bildungsbereich punkten. Dirk Hilbert von der FDP wirbt auf seinen Plakaten damit „Ein Dresdner für Dresden“ zu sein – und in der Tat scheint es seine hervorstechendste Eigenschaft zu sein, dass er in der Stadt wohnt, in der er wohnt. Der Linke Klaus Sühl will allen Schulkindern ein kostenloses Mittagessen verschaffen. Defizite weist er noch in der Kenntnis der Stadt Dresden auf. Eva Jähnigen ist die Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen und – nun ja – ist so, wie man sich eine Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen vorstellt. Und dann sitzt in der Runde noch Friedrich Boltz von den Freien Wählern, der zwar selbst nicht den Anschein erweckt, an seinen Sieg zu glauben, aber dafür angenehm unaufgeregt diskutiert.

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