… ging ich heute zum ersten Mal. Wenn es nach der Wiedereröffnung einen Besucheransturm gegeben haben sollte, dann ist der inzwischen vorbei, gelegentlich kam ich mir fast ein bisschen verlassen vor. Die neue Kunst kann als Touristenmagnet offenkundig nicht mit den alten Schätzen nebenan konkurrieren, aber das muss sie ja vielleicht auch nicht. Die Galerie Neue Meister hat dank einer neuen, großzügigen und lichten Architektur ein Vielfaches an Platz gewonnen. Die Sammlung ist im Wesentlichen diesselbe geblieben. Der Lokalbezug ist weiterhin dominant, man findet vor allem Werke von Künstlern, die zumindest zeitweise in Dresden gelebt und gearbeitet haben. Ein Schwerpunkt liegt auf Caspar David Friedrich und der Malerei der Romantik, ein anderer auf der Künstlergruppe „Brücke“. Internationale Klassiker der Moderne wie van Gogh oder Picasso sind dagegen leider nur mit eher verzichtbaren Werken vertreten. Was die Ordnung der Ausstellung betrifft, hat man sich eher vorsichtig auf einen chronologischen Rundgang verlassen. Korrespondenzen zwischen Werken verschiedener Epochen werden nur vereinzelt hergestellt und überzeugen dann auch nur bedingt. Neue Räume am Schluss sind einzelnen Künstlern, namentlich Penck, Baselitz und Gerhard Richter gewidmet. Am interessantesten ist ein völlig neuer, riesiger Saal für die Kunst der Gegenwart, in dem sich eine Menge Entdeckungen machen lassen. Auch wer das Museum schon von früher kennt, sollte also wenigstens einmal den Eintritt berappen.