(Vorläufige) Entwarnung

Ein militärischer Angriff auf den Bundestag in Berlin – höchst geschickt versuchen die islamistischen Terroristen, um Sympathie bei der deutschen Bevölkerung zu werben. Doch ich kann Entwarnung geben: Wie ich mit eigenen Augen sah, läuft der Alltag rund um den Reichstag, abgesehen von ein paar symbolischen Absperrgittern, ganz normal. Die jüngste, zufällig kurz nach dem CDU-Parteitag ausposaunte Terrorwarnung bleibt aber natürlich bestehen. Wäre doch gelacht, wenn sich nicht irgendwann doch ein Reichstagsbrand auftreiben ließe.

Wirkliche Gefahr geht hingegen von dem vom Chef Frank Castorf an der Volksbühne persönlich produzierten Stück Der Kaufmann von Berlin aus. Walter Mehrings „sehr schlechtes“ (Walter Mehring) Stück über einen profitgierigen Juden in der Weimarer Inflationsära ist nicht einmal provokant, sondern einfach kosmisch langweilig inszeniert. Nach drei Stunden, d.h. eine halbe Stunde vor Schluss, hielt selbst ich, bekannt als geduldigster Mensch der Welt, es nicht mehr aus und musste vorzeitig gehen. Mehr als die Hälfte des Publikums war schon schneller gewesen.

Im Radio hörte ich, man habe in Köthen ein verdächtiges Päckchen sprengen müssen. Wo sollte Al-Quaida auch sonst zuerst zuschlagen, wenn nicht in Köthen? Nun ja, hier in Dresden gab es heute Abend einen großen „Zapfenstreich an den Elbwiesen“ mit Mega-Checker-Guttenberg. Man wird ja wohl noch träumen dürfen…

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