Gestern schlürfte ich Öko-Bier bei der Eröffnung einer neuen Ausstellung, die sich mit der Revolution 1989/90 in Dresden beschäftigt. Unter dem Titel „brüche Dresden | 1989 | Dresden“ haben Studenten Dokumente aller Art versammelt, die mehr leisten als der diesjährigen Feierlaune noch einen Festakt hinzuzufügen. Gezeigt werden Texte, Töne und Bilder aus der Zeit vor, während und nach der Wende. Neben der Rolle Dresdens während des Endes der DDR kommen auch Themen zur Sprache, die einen alternativen Blick auf die Ereignisse vermitteln: so zum Beispiel die Schwierigkeiten der „Vertragsarbeiter“ aus den sozialistischen Bruderländern, die im nationalen Taumel plötzlich von Skinheads durch die Straßen gejagt wurden. Nicht fehlen darf natürlich auch der Mythos „Bunte Republik Neustadt“ – jene autonome Fantasie, sie sich zwischen den Epochen kurz im heutigen Vergnügungsviertel Äußere Neustadt ausleben konnte. Nicht mehr lang und diese Zeiten werden den Leuten vermutlich so fremd vorkommen wie Kaiser Wilhelm.
Die sehenswerte Ausstellung kann noch bis zum 13. November (Mo-Fr 14-19 Uhr, Sa 11-19 Uhr) besichtigt werden. Ihr findet sie in der St. Petersburger Straße 18 (hinter dem Rundkino).