Lesetipp: Udo Tiffert im Poesiealbum

Renommiert, ja beinahe legendär war die Reihe „Poesiealbum“ zu Zeiten der DDR. Jede Ausgabe der schmalen und günstigen Hefte präsentierte eine Auswahl aus den Gedichten eines deutschsprachigen Autors oder ein fremdsprachiger Dichter wurde durch Übersetzungen vorgestellt. Populäre Poeten waren ebenso vertreten wie Neuentdeckungen. Mit der Wende machte die Ökonomie dem Projekt ein Ende, die letzte Ausgabe mit Gedichten des Schönheitsfanatikers August von Platen wurde auf der Müllhalde verklappt. Erfreulicherweise gelang aber seit 2007 eine Neubelebung der Reihe durch den Märkischen Verlag, der nun pro Jahr vier Hefte veröffentlicht.

Die jüngste Ausgabe mit der Nummer 304 präsentiert nun unseren Freund und Kollegen, den Lausitzer Autor Udo Tiffert, der schon oft unsere Lesebühne als Gastautor beehrte und sich auch unter unseren Zuschauern viele Freunde gemacht hat. Die Dresdner Journalistin Juliane Hanka hat eine Auswahl von Gedichten besorgt, welche die ganze Vielfalt des Lyrikers abdeckt: Der Leser findet kurze, epigrammatische Gedichte wie längere Texte, die poetischer Kurzprosa gleichen. Auch thematisch herrscht Abwechslung: Gedichte, die auf ganz eigentümliche Weise Naturgeschehen und fragwürdige gesellschaftliche Praxis kontrastieren, sind in dem Heft ebenso vertreten wie wunderbar unprätenziöse, dabei aber doch zarte Liebesgedichte.

Wer den Autor Udo Tiffert als Lyriker kennen lernen möchte, – und das zum unschlagbaren Preis von 4 Euro! – der sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen.

Jens Kassner hat bei „Poetenladen“ eine lesenswerte Rezension des Heftes geschrieben.

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