Es ist nun schon wieder eine Weile Zeit verstrichen, Zeit, die ich brauchte, um verarbeiten zu können, was geschehen ist. Sax Royal war im kreativen Urlaub, gefangen in einem kleinen, wunderschönen Hexenhäuslein in Waltersdorf in der Lausitz. Das Wetter machte es uns einfach, nicht vor die Tür zu gehen, die Öfen waren schnell angeheizt, die richtigen wie die Kreativen.
Was also, wird der geneigte Leser wissen wollen, haben unsere Jungs (Sax Royal inklusive Leif Grein(i)us und DJ Axel) denn gemacht in der so gemütlichen Fremde? Was haben sie gemacht mit drei Kästen Bier, drei Flaschen Wilthener Kräuter und 10 Flaschen Wein? Skat gespielt haben wir, also nicht alle, jeder Kenner der Lesebühne und der Regeln dieses edelsten aller Kartenspiele wird sagen: Moment, ihr seid ja zu siebt gewesen, das gäit dor gor ni. Und er hätte Recht. 3 von uns waren deswegen dazu angehalten, den anderen über die Schulter zu schauen und sich tödlich zu langweilen, immer wieder abgespeist mit Kommentaren à la „Nur noch fünf Minuten“ und „jetzt müssen wir aber doch noch mal die Böcke ausspielen, also noch circa 10 Minuten“ oder „jetzt haltet ni Maulaffen feil, werdet kreativ, schreibt eine Sax Royal – Hymne“. Als der Skat vorbei war und noch keine Hymne gegrölt werden konnte, denn sie war noch nicht erfunden, wurde munter diskutiert, über Israel („Ich denke global“) und die Waldschlösschenbrücke („mich interessiert diese Pupsbrücke ni, ich denke global) und viele andere Themen. Leider war die Zeit und die Füllung der Mägen mit Gerstensaft schon weit voran gerückt, weswegen die ersten die Flucht ins Bett antraten.
Dann wurde gesungen, Axel hatte einen Bass, Julius eine Gitarre mit, wir verbliebenen 4 jammten bis in die Morgenstunden, immer wieder unterbrochen durch die Klänge des hauseigenen Plattenspielers, bevorzugt wurden Mahler und Gershwin gespielt. Zum künstlerischen Inhalt der Jam-Session Folgendes: Sollte ich diesen hier wiedergeben, dann würde unsere Seite bei der Google-Suche nach schweinischen Themen wie „schwangere Muschi royal“ oder so ganz oben mit dabei sein und Micha hätte wieder viel Material. Aber was haben wir gelacht, fast wäre ich geneigt zu sagen, dass eine Dokumentation dieses Abends und des darauf folgenden Morgens in Seminaren der Alkoholmissbrauchsprävention wie in Vorlesungen über die Grundlagen der Kulturphilosophie für Germanisten durchaus gezeigt werden könnte. Es lebe Sax Royal – es leben die extrovertiertesten Autisten der Welt hoch. Dreimal mindestens.
Das klingt ja lustig. Bis auf das Skatspiel. Da wäre „Mäxchen“ vielleicht besser gewesen: ein einfaches Würfelspiel, bei dem gewinnt, wer am besten flunkern kann.
Ich bin erleichtert Julius…
sehr schön julius. genauso wars. – was macht die stadt?