In einer inzwischen auch schon wieder fernen Zeit fuhren die Züge Richtung München noch nicht mit halber Lichtgeschwindigkeit über eine Neubautrasse nach Süden. Stattdessen tuckerten sie gemächlich durch das Saaletal nach Jena und quälten sich dann im Schritttempo über den … → Weiterlesen
Kategorie-Archive: Tagebuch
Die Kassierer spielen
Nach dem Abendbrot lese ich noch ein paar Seiten Botho Strauß, dann mache ich mich auf zum Konzert der Kassierer. Der Weg ist nicht weit, aber kalt. Ich spute mich und verzichte auf den Kauf eines Wegbieres, das einem … → Weiterlesen
In Slowenien oder Kein Urlaub vom Faschismus
Alles ist scheiße. Die Rechten sind auf dem Vormarsch und ihre Gegner zeigen sich, wenn man’s noch schonend ausdrücken will, auch nicht gerade in Bestform. In solcher Lage stellen sich Zustände der Erschöpfung auch beim zähesten Streiter im Meinungskrieg ein.
Impressionen aus Portugal
Der erste Blick, nachdem wir aus dem Schacht der U-Bahn gestiegen sind, die uns vom Flughafen ins Zentrum von Lissabon gebracht hat, fällt auf ein Wahlplakat: Die portugiesische CDU wirbt mit Hammer und Sichel für den Sieg der Arbeitermacht. Sogleich
Micha’s Lebenshilfe (37)
Wenn man im Wald eine große Menge junger Birkenpilze im Moos entdeckt, noch dazu in einem Waldstück ohne Birken, dann sollte man besser gleich Verdacht schöpfen, schon vom ersten geernteten Pilz eine Geschmacksprobe nehmen, um nicht erst viel später zu … → Weiterlesen
Ein Abend in Rixdorf
Mein Freund und Kollege Max besuchte jüngst Berlin. Lange Jahre hatte er sich vehement geweigert, öfter als nötig in die Hauptstadt zu reisen. Nun aber bereitet ihm sein Wohnort Dresden aus Gründen einen solchen Verdruss, dass er immer öfter flieht
Briefe aus Berlin (3): Jonathan Meese und Durs Grünbein geben eine Pressekonferenz zur Diktatur der Kunst
Zufällig entdeckte ich in einer Zeitschrift den Hinweis auf eine Veranstaltung: „Jonathan Meese und Durs Grünbein geben eine Pressekonferenz zur Diktatur der Kunst.“ Ich strich mir den Tag rot im Kalender an. Durs Grünbein, der hochdekorierte Großdichter aus Dresden gemeinsam … → Weiterlesen
Briefe aus Berlin (2)
Nun, da ich nach Berlin gezogen bin, habe ich mir vorgenommen, auch die Berliner kennen zu lernen. Da ich aber Menschen im Allgemeinen hasse und Kontakt mit ihnen meide, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen, um ihnen näher zu … → Weiterlesen
Briefe aus Berlin (1)
Ein gebräuchlicher Kalenderspruch behauptet, man lerne erst in der Fremde die Vorzüge der Heimat richtig zu schätzen. Ich stelle aber zunächst fest, dass ich in der Fremde die Vorzüge der Fremde zu schätzen lerne und mir die Mängel der Heimat … → Weiterlesen
Geh doch nach Berlin (3)
Großes Abschiedssaufen in der Bar Holda. Ich verspreche, zur Feier des Tages sämtliche Kosten für Schnaps zu übernehmen – ein Angebot, das von meinen Freunden maßvoll angenommen wird (Endresultat: 80 Euro). Allgemeines Wehklagen, gemischt mit Warnungen vor Berlin: „Absolute … → Weiterlesen